Assoziationsketten
Üben und Wiederholen
Ideen und Gedanken über Assoziationen sammeln und miteinander verknüpfen.
Kurzbeschreibung Assoziationsketten
Die Methode der Assoziationsketten dient dazu, Gedanken, Ideen oder Begriffe zu einem Thema durch freie Assoziation zu sammeln und miteinander zu verknüpfen. Sie fördert Kreativität, Verknüpfungsdenken und kann als Einstieg, Reflexion oder Ideensammlung genutzt werden. Sie ist sowohl analog als auch digital durchführbar und bietet eine einfache, flexible Möglichkeit, Ideen zu entwickeln oder Wissen zu vernetzen. Assoziationen bieten neben der Motivation einen guten Einstieg in die Gedächtnisbildung.
Methodensteckbrief
Zeitansatz
Es kann unterschiedliche Zeitansätze geben:
Kurzformat:
5–10 Minuten (z.B. als Impuls oder Einstieg).
Standard:
15–30 Minuten (z.B. für intensivere Ideensammlung oder Diskussionen).
Langformat:
30–60 Minuten (z.B. für thematische Vertiefung oder umfangreiche Brainstorming-Prozesse).
Gruppengröße
Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:
Einzelarbeit:
Ideal zur Selbstreflexion oder für persönliche Assoziationen.
Kleingruppe:
3–5 Personen (intensiver Austausch und Diskussion).
Mittlere Gruppen:
6–15 Personen (für breitere Themenfindung).
Großgruppen:
Bis zu 30+ Personen, hier stärker moderiert oder mit Teilgruppen.
Analog und/oder Digital
Analog und digital möglich:
Analoge Anwendungen:
- Materialien: Tafel, Flipchart, Moderationskarten, große Papierbögen, Pinnwände.
- Raumgestaltung: Sitzkreise oder Gruppentische zur Förderung der Interaktion.
- Visualisierung: Begriffe oder Gedanken direkt auf der Tafel oder auf Plakaten sammeln.
Digitale Anwendungen:
- Kollaborative Plattformen: Tools wie miro, Jamboard , padlet oder andere zur Visualisierung und Vernetzung von Assoziationen.
- Textverarbeitung: Gemeinsames Arbeiten in OneDrive, Google Docs oder anderen.
- Interaktive Umfragetools: mentimeter, Slido oder andere, um Begriffe zu sammeln und darzustellen.
Vorbereitung
Es sind unterschiedliche Vorbereitungsaufgaben sinnvoll:
Thema oder Ausgangsbegriff definieren:
Klare Formulierung eines zentralen Begriffs, um Assoziationen zu erzielen.
Materialien bereitstellen:
Analoge: Stifte, Moderationskarten, Flipcharts.
Digitale: Zugänge zu Tools, vorbereitete virtuelle Whiteboards.
Zeitplan festlegen:
Zeit für die Assoziationsphasen und Nachbesprechung einplanen.
Teilnehmende briefen:
Ziel und Ablauf der Methode kurz erklären.
Durchführungsschritte
1. Schritt: Einführung
- Zentralen Ausgangsbegriff vorstellen und Ziel der Methode erklären.
- Je vielfältiger die Assoziationen zwischen Sprache, Bildern, Gefühlen und Handlungen entwickelt werden, desto besser können die Merkleistungen werden.
2. Schritt: Assoziationsphase
- Teilnehmende äußern nacheinander Begriffe, die ihnen spontan zum Ausgangsbegriff einfallen.
- Diese Begriffe werden schriftlich oder digital festgehalten (z.B. als Mindmap).
- Optional: Begriffe werden miteinander verknüpft, um Ketten oder Netzwerke zu erstellen.
3. Schritt: Diskussion und Vertiefung
- Die Gruppe reflektiert über die entstandene Assoziationskette.
- Welche Begriffe sind besonders wichtig oder überraschend? Welche Verbindungen lassen sich ziehen?
4. Schritt: Ergebnissicherung
- Ergebnisse visuell festhalten (z.B. als Mindmap oder Cluster).
5. Schritt: Abschluss
- Feedback einholen und Verbindungen zum Lernziel herstellen.
Für die Gedächtnisbildung ist eine vielfältige Verankerung, wie sie durch Assoziationen eröffnet werden kann, wichtig. Dabei ist es günstig, wenn verschiedene Wahrnehmungsbereiche angesprochen werden!
Tipps zur Durchführung
Tipps zur Durchführung
- Offene Atmosphäre schaffen: Teilnehmende ermutigen, frei und kreativ zu assoziieren.
- Moderation: Impulse geben, um die Assoziationskette voranzubringen, ohne zu bewerten.
- Visualisierung: Ergebnisse direkt sichtbar machen, um den kreativen Prozess zu unterstützen.
- Zeitmanagement: Klare Zeitlimits setzen, um den Fokus zu wahren.
- Variation einbauen: Je nach Dynamik Begriffe clustern, hinterfragen oder weiterentwickeln.
Stolperfallen
- Unklare Aufgabenstellung: Vage Themen können zu Verwirrung oder Oberflächlichkeit führen.
- Dominanz einzelner Personen: Starke Persönlichkeiten könnten den Prozess dominieren; Moderation sollte ausgleichen.
- Zeitprobleme: Zu kurze oder zu lange Phasen können die Dynamik hemmen.
- Kreativitätsblockaden: Manche Teilnehmende könnten sich unsicher fühlen; ermutigende Moderation ist wichtig.
- Fehlender Bezug zum Ziel: Assoziationen müssen im Kontext des Lernziels reflektiert werden.
Variationen
- Thematische Ketten: Begriffe zu einem spezifischen Thema, z.B. „Was verbindet ihr mit Teamarbeit?“
- Bildgestützte Assoziationen: Bilder oder Objekte als Impulse nutzen.
- Geschichten-Assoziationen: Eine Geschichte erzählen und die Begriffe daraus assoziieren lassen.
- Cluster-Assoziationen: Ähnliche Begriffe gruppieren und Verbindungen herstellen.
- Assoziationsrunde: Die Lernbegleitung fängt mit einer Assoziation an und gibt dann an die nächste Person weiter. Die Lernenden beziehen sich dabei auf die Assoziationen der Vorredner/innen. So entsteht eine Assoziationskette.
- Eselsbrücken-Ketten: Begriffe mit Merkhilfen oder Reimen kombinieren.
Anwendungsbeispiele
Aus der Fülle möglicher Beispiele hier nur einige Anregungen:
Unterricht:
- Sprachen: Assoziationsketten zu Wortfeldern oder Themen (z.B. „Sommer“).
- Naturwissenschaften: Begriffe zu einem Experiment oder einer Theorie sammeln.
- Geschichte: Reflexion über historische Ereignisse (z.B. „Industrialisierung“).
Weiterbildung:
- Projektmanagement: Begriffe zu Projektphasen oder -zielen sammeln.
- Kommunikationstraining: Assoziationen zu Begriffen wie „Vertrauen“ oder „Empathie“.
Teambuilding:
- Gemeinsames Finden von Werten oder Zielen.
Kreativprozesse:
- Ideenfindung für Kampagnen, Projekte oder Problemlösungen.
Reflexion:
- Abschluss eines Workshops mit Assoziationen zu „Was habe ich gelernt?“.
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