Concept Learning und Clustering
Zusammenhänge verstehen
Lernende erarbeiten sich Konzepte eigenständig und können diese im Clustering strukturieren.
Kurzbeschreibung Concept Learning und Clustering
Concept Learning (Konzeptlernen) fördert das Verständnis von Konzepten durch Strukturierung und Verknüpfung von Wissen. Dabei werden zentrale Begriffe, Zusammenhänge und Kategorien systematisch erarbeitet. Die Methode Clusterarbeit ergänzt das Concept Learning, indem sie Inhalte visuell und hierarchisch darstellt, um Beziehungen und Abhängigkeiten aufzuzeigen.
Concept:
- Konzepte sind oft linear oder textbasiert definiert und werden in Form von Beschreibungen, Definitionen oder theoretischen Modellen dargestellt.
- Sie erfordern oft eine detaillierte Erklärung oder einen Rahmen, der das Konzept einbettet.
- Wird verwendet, um das Verständnis eines Themas zu vertiefen, es in einen größeren Kontext einzuordnen und es theoretisch zu analysieren.
- Beispiele: Wissenschaftliche Modelle, Theorien oder Definitionen.
Cluster:
- Cluster sind meist visuell, mit Knotenpunkten und Verbindungen dargestellt, ähnlich einer Mindmap oder einem Netzwerkdiagramm.
- Sie zeigen Beziehungen und Hierarchien zwischen den Elementen und fördern eine dynamische, kreative Erarbeitung.
- Wird verwendet, um Ideen zu sammeln, zu strukturieren und Verbindungen oder Kategorien zu finden.
- Beispiele: Brainstorming, Themenstrukturierung, visuelle Gliederung von Ideen.
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Methodensteckbrief
Zeitansatz
Der Zeitansatz hängt von der Komplexität des Themas ab:
Kurzformat: 10-15 Minuten
z.B. Einführung oder schnelle Begriffsklärung
Standard: 30-45 Minuten
z.B. zur systematischen Bearbeitung eines Konzepts
Langformat: 60-90 Minuten
z.B. für komplexe Themen oder Projekte mit Gruppenarbeit
Gruppengröße
Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:
Einzelarbeit:
Für individuelle Reflexion und erste Strukturierungsversuche.
Kleingruppe: 3–5 Personen
Intensiver Austausch und gemeinsames Erarbeiten von Konzepten.
Mittlere Gruppen: 6–15 Personen
Mehr Perspektiven, z.B. für Clusterarbeiten
Großgruppen: Bis zu 30 Personen
Aufteilung in Kleingruppen sinnvoll.
Analog und/oder Digital
Analog und digital möglich:
Analoge Anwendungen:
- Materialien:
Moderationskarten, Flipcharts, Stifte. - Clusterarbeit: Begriffe und Kategorien auf Karten schreiben und an einer Pinnwand oder Tafel anordnen.
- Visualisierung: Cluster oder Mindmaps auf Papier zeichnen.
Digitale Anwendungen:
- Kollaborative Plattformen: Tools wie Miro, Jamboard, Padlet oder andere für Clusterarbeit.
- Mindmapping-Software: MindMeister, XMind oder FreeMind zur Visualisierung von Konzepten.
- Textverarbeitung: OneDrive, Google Docs, Notion oder andere für gemeinsame Dokumentation und Strukturierung.
- Videokonferenzen: Nutzung von Breakout-Räumen für Gruppenarbeit.
Vorbereitung
Verschiedene Vorbereitungsaufgaben notwendig:
Thema und Lernziele definieren:
Das Konzept oder Thema klar formulieren, eine Überschrift finden.
Materialien vorbereiten:
Analoge: Karten, Flipcharts, Marker.
Digitale: Tools einrichten, Anleitungen für die Nutzung bereitstellen.
Leitfragen formulieren:
Beispiele: „Was umfasst das Konzept?“, „Welche Unterkategorien gibt es?“
Zeitplan erstellen:
Zeit für jede Phase (Ideensammlung, Clusterbildung, Reflexion) einplanen.
Gruppenaufteilung:
Gruppen je nach Ziel und Teilnehmerzahl bilden.
Durchführungsschritte
1. Schritt: Einführung
- Ziel und Methode erklären: „Wir erarbeiten ein Konzept und seine Bestandteile durch Schaubilder, Visualisierungen oder Clusterarbeit.“
- Thema und Leitfragen vorstellen.
2. Schritt: Ideensammlung
- Teilnehmende sammeln Begriffe, die mit dem Thema zusammenhängen.
- Begriffe schriftlich festhalten (z.B. auf Karten oder digital).
3. Schritt: Clusterbildung oder visualisiertes Konzept:
- Begriffe gruppieren und Kategorien zuordnen.
- Beziehungen und Hierarchien zwischen den Gruppen sichtbar machen (z.B. mit Pfeilen oder Linien).
4. Schritt: Diskussion und Verfeinerung
- Ergebnisse diskutieren und Konzept bzw. Cluster ggf. anpassen.
- Kategorien und Verbindungen reflektieren.
5. Schritt: Präsentation und Ergebnissicherung
- Ergebnisse im Plenum vorstellen und Vergleiche anstellen.
- Konzept oder Cluster visuell dokumentieren (Foto, digitale Speicherung).
6. Schritt: Abschluss und Reflexion
- Transferfragen klären: „Wie können wir das Konzept in der Praxis anwenden?“
Das Lernen mit Konzepten und Clustern schafft Übersicht, Struktur und klärt Vorgehens-weisen. Die Lernenden sollten bei der Entwicklung beteiligt werden, weil sie so Inhalte und Prozesse besser verstehen!
Tipps zur Durchführung
Tipps zur Durchführung
- Klare Struktur vorgeben: Leitfragen und Kategorien können die Orientierung erleichtern.
- Kreativität fördern: Teilnehmende ermutigen, auch ungewöhnliche Begriffe oder Verbindungen einzubringen.
- Visualisierung nutzen: Ergebnisse sichtbar machen, um die Diskussion zu fördern.
- Zeitmanagement: Genügend Zeit für Reflexion und Diskussion einplanen.
- Moderation: Gruppenarbeit moderieren, um Austausch und Strukturierung zu fördern.
Stolperfallen
- Unklare Aufgabenstellung: Unklare Themen oder Leitfragen können die Arbeit erschweren.
- Zu viele Begriffe: Eine unübersichtliche Menge an Begriffen kann die Strukturierung erschweren.
- Zeitmangel: Zu wenig Zeit für die Clusterbildung oder Diskussion kann die Tiefe der Ergebnisse beeinträchtigen.
- Dominanz einzelner Personen: Einzelne könnten die Gruppenarbeit dominieren; Moderation sollte alle einbinden.
- Fehlender Transfer: Ohne Anwendung auf konkrete Beispiele bleibt der Nutzen abstrakt.
Variationen
- Hierarchische Concepts oder Cluster: Inhalte in mehreren Ebenen erstellen, z.B. Hauptkategorien und Unterkategorien.
- Kombination mit Mindmaps: Clusterarbeit mit Mindmapping-Software visualisieren.
- Dynamische Concepts oder Cluster: Begriffe während der Diskussion anpassen oder umstrukturieren.
- Wettbewerbsmodus: Gruppen erstellen verschiedene Concepts oder Cluster und vergleichen diese.
- Interaktive Cluster: Begriffe auf Karten oder digital per Drag-and-Drop in Kategorien sortieren.
Anwendungsbeispiele
Hier einige Anregungen:
Unterricht:
- Sprachen:Wortfelder zu einem Thema wie „Reisen“ oder „Freundschaft“ erarbeiten.
- Naturwissenschaften:Konzepte wie „Ökosystem“ oder „Klimawandel“ analysieren.
- Geschichte:Zusammenhänge zwischen historischen Ereignissen und Akteuren visualisieren.
Weiterbildung:
- Projektmanagement:Elemente eines erfolgreichen Projekts identifizieren.
- Führungskräftetraining:Konzepte wie „Motivation“ oder „Konfliktmanagement“ strukturieren.
Teambuilding:
- Gemeinsame Werte oder Ziele eines Teams als Cluster darstellen.
Workshops:
- Komplexe Themen zu Beginn der Arbeit strukturieren.
Online-Trainings:
- Nutzung digitaler Tools wie Miro oder MindMeister zur kollaborativen Erarbeitung.
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