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Kanban-Board

Reflexion und Feedback

Lern- oder Arbeitsaufgaben nach to do, in Bearbeitung und Fertig übersichtlich auf einer Tafel dokumentieren.

Kurzbeschreibung Kanban-Board

Ein Kanban-Board ist eine effektive Methode zur Organisation und Visualisierung von Arbeitsprozessen. Es kann in Schule und Weiterbildung vielseitig eingesetzt werden – von der individuellen Lernorganisation bis hin zur kollaborativen Projektarbeit. Durch die einfache Bedienung und Flexibilität fördern Kanban-Boards die Selbstständigkeit und die Teamarbeit der Lernenden. Ob analog oder digital, die Methode lässt sich leicht an verschiedene Bedürfnisse anpassen und bietet eine klare Übersicht über den Fortschritt von Aufgaben.

Ein Kanban-Board ist eine visuelle Methode, um Arbeitsprozesse zu organisieren, zu planen und zu überwachen. Ursprünglich aus der Produktion stammend, eignet sich diese Methode hervorragend für die Organisation von Projekten in Schule und Weiterbildung. Mit Spalten wie „To-Do“, „In Arbeit“ und „Erledigt“ zeigt das Kanban-Board den Fortschritt einzelner Aufgaben und fördert die Selbstorganisation der Lernenden. Die Spalten können natürlich auch erweitert werden, beliebt sind z.B. „Backlog“, „Parkplatz“, „Besprechung“, „im Test“, „Review“ oder „Peer Review“.

Methoden­­steckbrief

Zeitansatz

Es kann unterschiedliche Zeitansätze geben:

Einführung:

10–20 Minuten (Erklärung des Systems und erste Einrichtung).

regelmäßige Aktualisierungen:

5–15 Minuten pro Einheit (z.B. tägliches oder wöchentliches Update).

Gesamtnutzung:

Laufend während der Bearbeitungszeit eines Projekts, je nach Umfang.

Gruppengröße

Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:

Einzelarbeit:

Für individuelles Zeit- und Aufgabenmanagement.

Kleingruppe:

2–5 Personen (effiziente Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung).

Mittlere Gruppen:

6–15 Personen, aufgeteilt in kleinere Teams mit einem gemeinsamen Board.

Großgruppen:

30 + Personen, mit mehreren Boards und klaren Verantwortlichkeiten.

Analog und/oder Digital

Analog und digital möglich:

Analoge Anwendungen:

  • Materialien: Whiteboard, Pinnwand, Moderationskarten, Post-its, Marker.
  • Raumgestaltung: Ein zentraler Ort im Raum für das Board, gut sichtbar für alle Teilnehmenden.
  • Struktur: Spalten für „To-Do“, „In Bearbeitung“ und „Erledigt“ oder weitere mit Karten für Aufgaben.

Digitale Anwendungen:

  • Software: Tools wie trello, Jira, asana, Microsoft Planner, miro, padlet oder andere.
  • Interaktivität: Echtzeit-Zugriff auf digitale Boards für alle Teilnehmenden.
  • Mobilität: Zugriff auf das Board von verschiedenen Geräten (Laptop, Smartphone, Tablet).
  • Online-Nutzung: Ideal für Hybrid- und Online-Lernsettings.

Vorbereitung

Es sind unterschiedliche Vorbereitungsaufgaben sinnvoll: 

Ziele und Aufgaben klären:

  • Welche Aufgaben sollen bearbeitet werden? Welche Zwischenschritte gibt es?
  • Klärung der übergeordneten Lern- oder Projektziele.

Materialien und Tools bereitstellen:

Analoge Materialien: Post-its, Pinnwand, Marker

Digitale Tools: Software und Zugänge

Einführung in die Methode:

  • Teilnehmenden die Grundprinzipien des Kanban-Systems erklären:
    • Spalten wie „To-Do“, „In Bearbeitung“ und „Erledigt“.
    • Karten, die Aufgaben repräsentieren.

Erste Struktur vorgeben oder entwickeln:

  • Ein einfaches Board vorbereiten, um die Methode zu demonstrieren.
  • Optionale Kategorien/Spalten wie „Backlog“ oder „Review“ gemeinsam entwickeln.

Durchführungs­schritte

1. Schritt: Einführung und Zielsetzung

  • Methode und Ziel des Kanban Boards erläutern.
  • Spalten und Arbeitsweise erklären.

2. Schritt: Aufgabensammlung

  • Aufgaben brainstormen oder anhand von Vorgaben definieren.
  • Jede Aufgabe auf eine Karte schreiben, mit klaren Beschreibungen, Prioritäten und ggf. Verantwortlichkeiten.

3. Schritt: Board einrichten

  • Karten in die „To-Do“-Spalte einfügen.
  • Optional: Aufgaben kategorisieren (z.B. nach Thema oder Priorität).

4. Schritt: Bearbeitung der Aufgaben

  • Karten während der Bearbeitung in die Spalte „In Bearbeitung“ verschieben.
  • Nach Abschluss in die Spalte „Erledigt“ verschieben.
  • Optionale Spalten befüllen.

5. Schritt: Regelmäßige Updates

  • Das Board regelmäßig aktualisieren (z.B. am Tages- oder Wochenbeginn).
  • Blockierte Aufgaben besprechen und Lösungen finden.

6. Schritt: Abschluss

  • Aufgaben in der „Erledigt“-Spalte reflektieren und Lessons Learned diskutieren.
  • Die Methode Retrospektive oder Review eignet sich als Abschluss (siehe Methodenpool Retrospektive).

Alle Teilnehmenden sehen, was zu tun ist, was sich in Arbeit befindet und was bereits erledigt wurde.

Tipps zur Durchführung

Tipps zur Durchführung
  • Einfach starten: Beginnen Sie mit einem Basis-Board (drei Spalten) und erweitern Sie es bei Bedarf.
  • Regelmäßige Überprüfung: Planen Sie feste Zeitpunkte für Updates und Diskussionen ein.
  • Verantwortlichkeiten klären: Jeder Aufgabe sollte eine verantwortliche Person zugeordnet werden.
  • Transparenz schaffen: Das Board sollte für alle sichtbar und zugänglich sein.
  • Flexibilität fördern: Aufgaben können bei Bedarf neu priorisiert oder angepasst werden.
Stolperfallen
  • Unklare Aufgabenbeschreibung: Aufgaben sollten präzise und verständlich formuliert sein.
  • Übervolle Spalten: Zu viele Aufgaben in „To-Do“ oder „In Bearbeitung“ können die Übersichtlichkeit beeinträchtigen.
  • Unregelmäßige Aktualisierung: Ohne regelmäßige Pflege wird das Board schnell unbrauchbar.
  • Ungenaue Verantwortlichkeiten: Klare Zuständigkeiten sind notwendig, um Chaos zu vermeiden.
  • Technische Hürden: Bei digitalen Tools können unerfahrene Teilnehmende Probleme haben.
Variationen
  • Personalisiertes Board: Kategorien anpassen, z.B. „Warten auf Feedback“, „Testphase“ oder „Archiv“.
  • Hybrid-Kanban: Kombination von analogem und digitalem Board, z.B. analog im Raum und digital für Remote-Zugriff.
  • Team-Kanban: Fokus auf Teamziele mit gemeinsamen Aufgaben.
  • Individuelles Kanban: Nutzung für Selbstorganisation, z.B. in der Prüfungsvorbereitung.
  • Zeitlich begrenztes Kanban: Verwendung für bestimmte Phasen, z.B. nur für den Projektstart oder die Abschlussphase.
Anwendungs­beispiele

Einige Anregungen:

 Unterricht:

  • Projektarbeit: Aufgabenplanung und Fortschrittsüberwachung bei Gruppenprojekten.
  • Prüfungsvorbereitung: Lernziele und Aufgaben strukturieren.
  • Fachunterricht: Strukturierung von Experimenten oder Forschungsprojekten.

Weiterbildung:

  • Zeitmanagement: Einführung der Methode für individuelles oder kollektives Aufgabenmanagement.
  • Teamarbeit: Koordination von Aufgaben in Workshops oder Seminaren.

Organisation und Verwaltung:

  • Eventmanagement: Planung und Verfolgung von Meilensteinen bei Veranstaltungen.
  • Strategieplanung: Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen.

Selbstorganisation:

  • Verwendung durch Lernende oder Mitarbeitende zur Priorisierung und Nachverfolgung eigener Aufgaben.

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