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Systemauf-
stellungen und Skulpturen

Soziales Lernen

Reflexion und Feedback

Dynamiken, Beziehungen und Strukturen innerhalb eines Systems darstellen und reflektieren.

Kurzbeschreibung Systemaufstellungen und Skulpturen

Die Methode der Systemaufstellungen (aus der systemischen Beratung) und der Arbeit mit Skulpturen wird eingesetzt, um Dynamiken, Beziehungen und Strukturen innerhalb eines Systems (z.B. Teams, Organisationen, Klassen) sichtbar zu machen.

Skulpturen sind dabei eine visualisierte oder körperliche Darstellung von Beziehungen, Spannungen oder Lösungsansätzen. Sie helfen, komplexe Zusammenhänge zu analysieren und zu reflektieren.

Methoden­­steckbrief

Zeitansatz

Der Zeitansatz umfasst mehrere Phasen:

Einführung:

10–15 Minuten (Erklärung der Methode und Klärung von Zielen).

Aufstellung/Skulptur erstellen:

15–30 Minuten pro Durchlauf (je nach Komplexität).

Reflexion und Diskussion:

20-30 Minuten

Gesamtdauer:

45–90 Minuten (abhängig von Gruppengröße und Zielstellung).

Gruppengröße

Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:

Systemaufstellungen:

6-20 Personen

Arbeit mit Skulpturen:

Einzelarbeit oder Kleingruppen (2–5 Personen).

Großgruppen: bis zu 30+ Personen

Für größere Gruppen empfiehlt sich die Arbeit in Teilgruppen.

Analog und/oder Digital

Analog und digital möglich:

Analoge Anwendungen:

  • Bodenanker: Karten, Objekte oder Markierungen, die die Positionen der Elemente eines Systems symbolisieren.
  • Stellvertreter: Teilnehmende repräsentieren bestimmte Rollen, Positionen oder Aspekte eines Systems.
  • Materialien: Figuren, Playmobil, Steine, Bauklötze oder andere Objekte für Skulpturenarbeit.
  • Raumaufstellung: Der Raum wird genutzt, um physische Beziehungen und Dynamiken sichtbar zu machen.

Digitale Anwendungen:

  • Digitale Whiteboards: Tools wie miro oder andere, um virtuelle Skulpturen oder Systemaufstellungen zu erstellen.
  • Avatare oder Symbole: Einsatz von Icons oder Emojis, die für verschiedene Systemelemente stehen.
  • Kollaborationstools: Padlet, taskcards oder conceptboard für gemeinsame Visualisierungen.
  • Breakout-Räume: In Videokonferenzen können Kleingruppenarbeiten durchgeführt werden.

Vorbereitung

Es sind unterschiedliche Vorbereitungsaufgaben sinnvoll: 

Klärung der Zielstellung:

Was soll durch die Methode erreicht werden? (z.B. Konfliktanalyse, Teamdynamik, persönliche Reflexion).

Auswahl der Methode:

Wird eine physische Aufstellung oder eine Arbeit mit Skulpturen bevorzugt?

Raum und Materialien vorbereiten:

  • Für analoge Methoden: Ausreichend Platz, Bodenanker, Figuren oder Objekte.
  • Für digitale Methoden: Zugänglichkeit der Tools sicherstellen.

Einweisung der Gruppe:

  • Methode und Ablauf erklären.
  • Auf Freiwilligkeit und Respekt hinweisen.

Moderation benennen:

Eine Person sollte die Methode anleiten und für einen strukturierten Ablauf sorgen.

Durchführungs­schritte

1. Schritt: Einführung

  • Ziel und Ablauf der Methode erläutern.
  • Teilnehmende motivieren, sich offen einzubringen.

2. Schritt: System darstellen

  • Bei Aufstellungen: Personen oder Objekte werden im Raum positioniert, um ein System (z.B. ein Team) darzustellen.
  • Bei Skulpturen: Figuren oder Objekte werden auf einem Tisch oder Whiteboard arrangiert oder räumlich entwickelt.

3. Schritt: Rollen und Dynamiken erkunden

  • Positionen, Abstände und Blickrichtungen reflektieren (z.B. Aufstellung:„Wie fühlt sich diese Position an?“).
  • Emotionale und funktionale Beziehungen analysieren.
  • Kommunikationsmuster, Konflikte, Hindernisse und Chancen erkennen und diskutieren.

4. Schritt: Veränderungen ausprobieren

  • Elemente neu positionieren, Perspektiven wechseln oder Veränderungen simulieren.

5. Schritt: Reflexion

  • Erkenntnisse aus der Aufstellung oder Skulpturarbeit besprechen.
  • Fragen stellen, z.B.: „Was war überraschend?“, „Welche Lösungen zeichnen sich ab?“.

6. Schritt: Abschluss

  • Ergebnisse zusammenfassen und nächste Schritte festlegen.

Die Visualisierung von Beziehungen im Raum oder Skulpturen kann helfen, neue Perspektiven auf sich und andere zu gewinnen!

Tipps zur Durchführung

Tipps zur Durchführung
  • Offene Atmosphäre schaffen: Eine wertschätzende und respektvolle Umgebung ist essenziell.
  • Freiwilligkeit betonen: Niemand sollte gezwungen werden, bestimmte Rollen oder Positionen einzunehmen.
  • Moderation: Eine neutrale und empathische Leitung hilft, die Reflexion zu lenken und Konflikte zu vermeiden.
  • Visuelle Elemente: Klare Markierungen oder Figuren erleichtern die Arbeit und fördern das Verständnis.
  • Flexibilität: Auf spontane Entwicklungen eingehen und den Ablauf anpassen, falls nötig.
    Stolperfallen
    • Überforderung: Teilnehmende können sich unwohl fühlen, wenn persönliche oder sensible Themen unvorbereitet angesprochen werden.
    • Unklare Ziele: Ohne eine klare Zielsetzung kann die Methode diffus und wenig effektiv wirken.
    • Dominanz einzelner Personen: Die Moderation sollte sicherstellen, dass alle Stimmen gehört werden.
    • Zeitmanagement: Komplexe Systeme oder Diskussionen können mehr Zeit beanspruchen als geplant.
    • Ungeeignete Themen: Die Methode eignet sich nicht für Themen, die ausschließlich faktenbasiert oder technisch sind.
    Variationen
    • Skulpturen aus Objekten: Figuren, Bausteine oder Alltagsgegenstände repräsentieren Elemente eines Systems.
    • Abstrakte Skulpturen: Kreative Darstellung mit Farben, Formen oder Symbolen.
    • Rollenspiel-Aufstellungen: Teilnehmende übernehmen aktiv Rollen und interagieren miteinander.
    • Digitale Skulpturen: Virtuelle Anordnung von Elementen auf einer digitalen Plattform.
    • Zeitliche Aufstellung: Systeme in verschiedenen Phasen darstellen, z.B. vor und nach einer Veränderung.
    Anwendungs­beispiele

    Aufstellungen und Skulpturen erfordern von der Lernbegleitung immer den Mut, auch ungewöhnlich und in kommunikativen Formen der Selbstkundgabe vorzugehen. Beispiele dafür sind etwa

    Unterricht:

    • Darstellung von Gruppendynamiken in einer Klasse.
    • Visualisierung historischer oder gesellschaftlicher Systeme (z.B. politische Beziehungen).

    Weiterbildung:

    • Reflexion über Teamstrukturen oder Zusammenarbeit in einem Workshop.
    • Analyse von Konflikten oder Kommunikationsbarrieren.

    Projektarbeit:

    • Klärung von Rollen und Verantwortlichkeiten im Team.
    • Visualisierung von Arbeitsprozessen oder Projektphasen.

    Persönliche Entwicklung:

    • Reflexion der eigenen Position in einem System, z.B. in beruflichen Kontexten.
    • Veränderungen der Entwicklung in einer Zeitspanne.

    Organisationsentwicklung:

    • Analyse von Abteilungs- oder Unternehmensstrukturen.
    • Klärung von Konflikten in der Zusammenarbeit.

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