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Brainstorming und Murmelgruppen

Soziales Lernen

deen und Lösungsansätze gemeinsam sammeln und diskutieren.

Kurzbeschreibung Brainstorming und Murmelgruppen

Brainstorming ist eine kreative Methode, um Ideen, Lösungsansätze oder Ansichten zu einem Thema zu sammeln. Hier geht es um den Austausch und darum die „Schwarmintelligenz“ der Gruppe für eine möglichst kreative und vielfältige Sammlung zu nutzen. 

In Kombination mit Murmelgruppen, in denen Teilnehmende zunächst in kleinen Gruppen oder zu zweit zu Fragestellungen oder Erfahrungen diskutieren (murmeln), bevor die Ideen im Plenum gesammelt werden, wird die Interaktion und Vielfalt der Ideen erhöht. Ziel ist es, möglichst viele unterschiedliche Gedanken zu generieren, die später geordnet und weiterbearbeitet werden können.

Methoden­­steckbrief

Zeitansatz

Der Zeitansatz umfasst mehrere Phasen:

Einführung und Themenstellung:

5-10 Minuten

Phase in Murmelgruppen:

5-10 Minuten

Brainstorming im Plenum

10–20 Minuten

Ordnung und Diskussion der Ideen:

10–15 Minuten

Gruppengröße

Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:

Brainstorming im Plenum:

5–20 Personen (bei größeren Gruppen ist die Murmelgruppen-Phase entscheidend).

Murmelgruppen:

2–4 Personen pro Gruppe.

Für sehr große Gruppen können Ergebnisse der Murmelgruppen zuerst zusammengefasst und dann im Plenum vorgestellt werden.

Analog und/oder Digital

Analog und digital möglich:

Analoge Anwendungen:

  • Papier und Stift: Ideen werden auf Karten oder Zetteln gesammelt und z.B. an eine Pinnwand geheftet.
  • Moderationskarten: Ergebnisse der Murmelgruppen werden auf Karten zusammengefasst.
  • Flipcharts: Gemeinsame Sammlung im Plenum durch eine Moderation.

Digitale Anwendungen:

  • Digitale Whiteboards: Tools wie miro, mural oder Jamboard zur Visualisierung und Strukturierung der Ideen.
  • Kollaborationstools: OneDrive, Google Docs, Padlet, oncoo oder TaskCards für die Sammlung und Organisation von Ideen.
  • Breakout-Räume: In Videokonferenzen für Murmelgruppen.
  • Abstimmungstools: Mentimeter, Aha-Slides oder wooclap für die Priorisierung von Ideen.

Vorbereitung

Es sind unterschiedliche Vorbereitungsaufgaben sinnvoll: 

Thema und Ziel definieren:

Klare Fragestellung oder Problemstellung formulieren, z.B.: „Wie können wir X verbessern?“.

Arbeitsmaterialien bereitstellen:

Analoge: Moderationskarten, Stifte, Pinnwand, Flipchart.

Digitale: Zugänge zu Tools und Plattformen sicherstellen.

Regeln erklären:

  • Keine Kritik an Ideen während des Brainstormings.
  • Alle Ideen sind willkommen, auch ungewöhnliche.
  • Quantität vor Qualität (späteres Filtern).

Räumliche oder technische Organisation:

Für Murmelgruppen ausreichend Platz oder Breakout-Räume einrichten.

Durchführungs­schritte

1. Schritt: Einführung

  • Ziel und Ablauf der Methode erläutern.
  • Thema oder Fragestellung klar formulieren. Je konkreter die Fragestellung, desto erfolgreicher die Sammlung von Ideen.

2. Schritt: Murmelgruppen-Phase:

  • Teilnehmende diskutieren in kleinen Gruppen oder Paaren erste Ideen.
  • Ergebnisse werden in Stichpunkten notiert.

3. Schritt: Brainstorming im Plenum

  • Ideen aus den Murmelgruppen oder spontan aus dem Plenum sammeln.
  • Moderation notiert die Ideen sichtbar für alle.

4. Schritt: Sortieren und Priorisieren

  • Gemeinsam ähnliche Ideen gruppieren oder bewerten (z.B. durch Abstimmung oder Punktevergabe).

5. Schritt: Abschluss

  • Ergebnisse zusammenfassen und nächste Schritte festlegen.

Brainstorming lebt von der Beteiligung aller!

Tipps zur Durchführung

Tipps zur Durchführung
  • Klare Fragestellung: Die Aufgabe sollte prägnant und verständlich formuliert sein, um den Fokus zu wahren.
  • Dynamik fördern: Eine lockere Atmosphäre schaffen, um Kreativität anzuregen.
  • Zeitmanagement beachten: Phasen klar begrenzen, um die Konzentration zu halten.
  • Aktive Moderation: Ideen wertschätzen und alle Teilnehmenden einbinden.
  • Visualisierung: Ergebnisse sichtbar machen, z.B. auf Flipcharts oder in digitalen Tools.
  • Ruhephasen einplanen: Kurz nachdenken lassen, bevor die Murmelgruppen starten.
Stolperfallen
  • Dominanz einzelner Personen: Moderation sollte sicherstellen, dass alle Teilnehmenden zu Wort kommen.
  • Kritik während des Brainstormings: Ideen sollten erst in einer späteren Phase bewertet werden.
  • Verzettelung: Ohne klare Regeln oder Zeitvorgaben kann die Methode ins Stocken geraten.
  • Unklare Zielsetzung: Wenn die Fragestellung zu vage ist, bleiben die Ergebnisse oft oberflächlich.
  • Technische Probleme: Bei digitalen Umsetzungen können Schwierigkeiten mit Tools oder Verbindungen auftreten.
Variationen
  • Stilles Brainstorming oder auch Brainswarming: Ideen werden zunächst schriftlich gesammelt, bevor sie vorgestellt werden.
  • Rollenbasierte Diskussion: In Murmelgruppen werden spezifische Rolle übernommen (z.B. Kritiker, Unterstützer).
  • Reverse Brainstorming: Teilnehmende sammeln Ideen, wie ein Problem verschärft werden könnte, um kreative Lösungen zu finden.
  • Themenfelder: Ideen werden zu verschiedenen Aspekten eines Themas gesammelt (z.B. ökologisch, sozial, ökonomisch).
  • Brainwriting: Teilnehmende notieren Ideen anonym auf Zetteln, die anschließend vorgelesen und diskutiert werden.
Anwendungs­beispiele

Hier nur einige erste Anregungen, alle Themen oder Fachgebiete laden insbesondere beim Einstieg zu Brainstorming ein, um Bekanntes mit Neuem zu verbinden:

Unterricht:

  • Kreative Schreibaufgaben: „Welche ungewöhnlichen Möglichkeiten gibt es, dieses Thema zu bearbeiten?“
  • Problemlösung in Fächern wie Mathematik oder Naturwissenschaften.

Weiterbildung:

  • Entwicklung neuer Strategien für Teamarbeit oder Projektmanagement.
  • Ideenfindung zu betrieblichen Herausforderungen.

Teambuilding:

  • Sammeln von Ideen für gemeinsame Aktivitäten oder Projekte.

Projektarbeit:

  • Brainstorming zu innovativen Ansätzen für Produktentwicklung.

Organisationsentwicklung:

  • Finden von Ansätzen zur Verbesserung der Arbeitsatmosphäre oder Effizienzsteigerung.

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