Menü

Collage

Experimentieren und Erfahren

Kreative Methode, bei der verschiedene Materialien, Bilder, Texte und Symbole auf einer Fläche zusammengefügt werden, um ein Thema oder eine Idee visuell darzustellen.

Kurzbeschreibung Collage

Die Collage ist eine vielseitige Lernmethode, die kreative und analytische Fähigkeiten fördert. Sie lässt sich leicht an verschiedene Themenbereiche und Lernniveaus anpassen und kann sowohl analog als auch digital durchgeführt werden. Sie ist eine kreative Methode, bei der verschiedene Materialien, Bilder, Texte und Symbole auf einer Fläche zusammengefügt werden, um ein Thema oder eine Idee visuell darzustellen. Sie bietet den Lernenden die Möglichkeit, abstrakte Konzepte zu visualisieren und kreativ zu interpretieren. Durch die Kombination verschiedener Elemente können komplexe Sachverhalte anschaulich und emotional greifbar gemacht werden. Die Collage eignet sich sowohl für die Einzelarbeit als auch für Gruppenprojekte.

Methoden­­steckbrief

Zeitansatz

Der Zeitansatz hängt von der Komplexität des Themas ab:

Kurzprojekte (30-60 Minuten):

Kleine Collagen zu einfachen Themen oder als Einstieg in ein Thema.

Kleine Projekte (1-2 Stunden):

Detailliertere Collagen mit Recherchephasen und ausführlicherer Darstellung.

Langfristige Projekte (mehrere Tage- Wochen):

Komplexe, umfassende Collagen zu anspruchsvolleren Themen, ggf. begleitet von schriftlichen Reflexionen oder Präsentationen.

Gruppengröße

Es kann unterschiedliche Gruppengrößen geben:

Einzelarbeit:

Ideal für persönliche Reflexionen, individuelles Arbeiten und Visualisieren eines Themas.

Kleingruppen (2-4 Personen):

Fördert den Austausch von Ideen und kooperative Gestaltungsprozesse. Jede Person kann unterschiedliche Perspektiven einbringen.

Großgruppen (5-8 Personen):

Eignet sich für umfangreichere Collagen oder größere Themenkomplexe. Die Arbeitsteilung muss klar definiert sein.

Analog und/oder Digital

Es ist günstig langfristig entsprechende Materialien zum Ausschneiden, Aufkleben und Umgestalten zu sammeln, hierbei sollten die Lernenden einbezogen werden. Man kann für Collagen auch ein Raster oder eine Landschaft und dergleichen vorgeben, um eine gewünschte Strukturierung zu erreichen.

Analoge Anwendungen:

  • Papiercollage: Ausgeschnittene Bilder aus Zeitschriften, Zeitungen, Fotos und Texten werden auf Papier geklebt. Diese klassische Methode erlaubt eine direkte, haptische Auseinandersetzung mit dem Material.
  • Kombinierte Materialien: Neben Papier können auch Gegenstände, Stoffe oder Naturmaterialien in die Collage eingearbeitet werden (z. B. bei einer Collage zum Thema „Umwelt und Natur“).
  • Gruppencollage auf großem Plakat: In Gruppenprojekten kann auf einem großen Plakat gearbeitet werden, wobei jede*r Lernende eigene Teile beiträgt.

Digitale Anwendungen:

  • Digitale Collage-Tools: Programme wie „Canva“, „GIMP“, „conceptboard“ oder „miro“ erlauben das digitale Zusammenstellen von Bildern, Texten und Grafiken.
  • PowerPoint oder Google Slides: Lernende können Collagen direkt in Präsentationssoftware erstellen, indem sie Bilder, Texte und andere Medien kombinieren und interaktive Elemente hinzufügen.
  • Interaktive Online-Collagen: Websites wie „Padlet“, „h5p“ oder „Thinglink“ ermöglichen die Erstellung kollaborativer digitaler Collagen, die von mehreren Nutzern gleichzeitig bearbeitet werden können. Hier können auch Videos und Links eingebettet werden.

Durchführungs­schritte

1. Schritt: Einführung und Themenwahl

Das Thema der Collage wird vorgestellt. Es sollte ein klarer Bezug zu einem Lernziel hergestellt werden (z. B. Zusammenhänge zwischen historischen Ereignissen, Darstellung eines literarischen Werkes, Visualisierung von Naturprozessen). Auch die Lernenden formulieren ihre Zielvorstellungen für die Collage.

2. Schritt: Materialsammlung

  • Die Lehrenden und/oder Lernenden sammeln verschiedene Materialien, die das Thema visuell darstellen können: Zeitschriften, Fotos, Textausschnitte, Grafiken, Symbole, Skizzen oder auch digitale Bilder und Screenshots.
  • Bei digitalen Collagen sammeln sie Online-Ressourcen wie Bilder, Grafiken, Zitate oder Links zu Videos.

3. Schritt: kreative Zusammenstellung

  • Die Materialien werden ausgeschnitten oder digital zusammengesetzt. Die Lernenden überlegen, wie sie diese Elemente so anordnen, dass eine kohärente und anschauliche Darstellung des Themas entsteht.
  • Hier wird experimentiert, wie sich Bilder, Text und Symbole zu einer visuellen Erzählung verbinden lassen.

4. Schritt: Reflexion und Feinabstimmung

Die Lernenden reflektieren ihre Darstellung. Sie überarbeiten eventuell bestimmte Teile, fügen neue Elemente hinzu oder entfernen Überflüssiges. Sie achten dabei auf die Balance zwischen den visuellen und textlichen Elementen.

5. Schritt: Präsentation und Diskussion

Die fertige Collage wird vor der Klasse oder der Gruppe präsentiert. Die Lernenden erklären ihre Darstellung, erläutern die verwendeten Symbole und erzählen, was sie damit ausdrücken wollten. Eine Diskussionsrunde sollte folgen, in der andere Lernende Feedback geben und ihre eigenen Eindrücke schildern.

6. Schritt: Zusammenfassung und Transfer

Die Lernbegleitung unterstützt die Lernenden dabei, die Ergebnisse in den größeren Kontext des Themas einzuordnen und gemeinsam werden Verbindungen zu den Lernzielen gezogen. Abschließend sollte immer ein Transfer auf einen größeren Rahmen, eine erweiterte Perspektive oder benachbarte Themen gebildet werden.

Bilder regen an, über etwas Bestehendes oder Verschriftlichtes hinauszudenken, neue Ideen zu finden und ein Thema vielfältiger werden zu lassen. In der Arbeit an der Collage werden immer eigene Ideen eingebracht.

Tipps zur Durchführung

Tipps zur Durchführung

Collagen können eine Kunstform bilden, aber in der methodischen Arbeit sollten zunächst Perspektiven erweitert und Bilder zu Sachverhalten gefunden werden, die ein Thema anschaulicher und breiter interpretierbar machen. Wenn dabei auch künstlerische Formen entstehen, so ist dies ein zusätzlicher Nutzen.

Stolperfallen
  • Überladung der Collage: Zu viele verschiedene Elemente können die Botschaft der Collage verwässern. Die Lernenden könnten den Fokus verlieren und zu viel Material auf die Fläche bringen, wodurch die Klarheit leidet.
  • Unklare Struktur: Wenn die Lernenden keine klare Vorstellung haben, wie sie die Collage strukturieren, kann das Endergebnis chaotisch oder unverständlich wirken.
  • Zeitmanagement: Der kreative Prozess kann zeitintensiv sein, besonders wenn die Lernenden sehr detailverliebt arbeiten. Eine klare Zeitvorgabe ist wichtig, um Überlastung zu vermeiden.
  • Materialmangel: Wenn nicht genug oder die richtigen Materialien zur Verfügung stehen, kann das die Kreativität einschränken.
Variationen

Collagen lassen sich in unterschiedlichen Größer herstellen. Je größer das Format, desto vielfältiger kann ein Thema bearbeitet werden. Allerdings muss immer zwischen einer Übersichtlichkeit und Reizüberflutung abgewogen werden.

Zudem können Collagen auch das Ergebnis einer anderen Methode, wie z.B. dem Projekt, der Erkundung oder der Anchored Instruction sein.

Anwendungs­beispiele

Collagen sind sowohl im schulischen Kontext, in der beruflichen Ausbildung und der Weiterbildung eine bestehende und kreative Methoden-Möglichkeit. Collagen können z.B. für die Darstellung von Prozessen und Kreisläufen, dem Werdegang einer Person, der Erarbeitung von Themenaspekten, der Visualisierung von Strukturen und Ideen, der Eigenreflexion (z.B. Karriereplan, Motivation, Lebensweg) oder der Zusammenfassung von Inhalten genutzt werden. Anregungen finden Sie im Internet oder über ChatGPT.

Didaktik & Literatur

Erfahren Sie mehr

Kontakt

Lernen Sie uns kennen

Reich & Partner

Besuchen Sie unsere Reich & Partner Webseite

Methodenpool