Digitale Quizze
Digitales Lernen
Quizze interaktiv spielerisch und mit schnellen Rückmeldungen organisieren und gestalten.
Kurzbeschreibung Digitale Quizze
Digitale Quizze sind interaktive, spielerische Lernmethoden, die es Lernenden ermöglichen, ihr Wissen oft auf unterhaltsame Weise zu testen und zu vertiefen. Sie bestehen aus Fragen, die die Lernenden auf ihren Geräten (z.B. Smartphone, Tablet, Computer) beantworten. Die Fragen können in verschiedenen Formaten gestaltet sein, z.B. Multiple Choice, Wahr/Falsch, offene Fragen, Zuordnungen oder Lückentexte. Die Ergebnisse werden in Echtzeit erfasst und können sofort visualisiert werden, sodass sowohl die Lernenden als auch die Lernbegleitungen direktes Feedback über die Ergebnisse erhalten. Mit einer klaren Einführung, durchdachten Fragen und dem Einsatz geeigneter Tools können digitale Quizze einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung des Unterrichtsstoffs leisten und gleichzeitig die Lernmotivation steigern. Allerdings sind die Merkeffekte oft nur von kurzer Dauer, wenn sie nicht durch weitere Anwendungen und Wiederholungen vertieft werden.
Quizze können individuell, in Gruppen oder im Wettbewerb (z.B. in Form von Quiz-Duellen) durchgeführt werden, was das Engagement der Lernenden erhöht. Im Sinne der Handlungsorientierung wäre es auch sinnvoll, wenn die Lernenden digitale Quizze selbst entwickeln und dann mit der Lerngruppe spielen.
Sie können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden: zur Wissensüberprüfung, als Einstieg oder Abschluss eines Themas oder zur Wiederholung des Lernstoffs. Sie fördern bei Lernerfolgen die Motivation und den Wettbewerb unter den Lernenden und bieten Lernbegleitungen eine schnelle Möglichkeit, den Lernstand der Gruppe zu erfassen.
Eine Auswahl digitaler Tools:
Kahoot: Eine beliebte Plattform für Quizze mit Multiple-Choice-Fragen, die im Wettbewerbsmodus durchgeführt werden können. Lernende erhalten Punkte für schnelle und richtige Antworten, und die Ergebnisse werden in Echtzeit auf einer Rangliste angezeigt.
H5P: Eine beliebte Plattform, die sich in der Regel leicht in viele bestehende Lernplattformen integrieren lässt. Sie bietet vielseitige Frage- und Aufgabenformate, die individuell gestaltet und vielfältig ausgewertet werden können.
Quizizz: Ähnlich wie Kahoot, aber mit der Möglichkeit, Quizze asynchron durchzuführen. Die Lernenden können das Quiz in ihrem eigenen Tempo absolvieren, während die Lehrkraft die Ergebnisse nachträglich analysieren kann.
Socrative: Ein Tool für Quizze und Umfragen mit verschiedenen Fragetypen. Es bietet detaillierte Berichte und ermöglicht Lernbegleitungen, Quizze sowohl live als auch zeitlich verzögert durchzuführen.
Wordwall: Unterschiedliche Quizfragen für die Lernenden digital entwerfen. Bietet eine große Vielfalt an interaktiven Fragetypen.
Quizlet: Hier können Lernende Karteikarten, Lernhilfen und Quizfragen zum selbständigen Lernen entwerfen und auch mit anderen teilen.
Google Forms: Ein vielseitiges Tool zur Erstellung von Quizzen mit automatisierter Auswertung. Es ist einfach zu bedienen und eignet sich gut für Wissensüberprüfungen oder zur Abfrage von Meinungen und Feedback.
Methodensteckbrief
Zeitansatz
Es kann unterschiedliche Zeitansätze geben:
Kurzzeitquiz:
5-15 Minuten: Einfache Quizze zur schnellen Wissensüberprüfung oder als Lernstandserhebung am Ende einer Unterrichtseinheit.
Umfangreiche Quizze:
20-45 Minuten: Ein Quiz mit umfassenderen Fragen, das als Wiederholung oder Vertiefung eines Themas dient.
Längere Quizze:
60 Minuten +: Umfangreichere Quizformate, die in den Unterricht integriert werden, z.B. als Wettbewerb, Prüfungsvorbereitung oder zur Erarbeitung komplexer Themen. Oder wenn die Lernenden digitale Quizze selbst erstellen.
Gruppengröße
Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:
Einzelarbeit:
Die Lernenden beantworten die Fragen individuell. Dies ist besonders sinnvoll bei Wissensüberprüfungen und Wiederholungen, da die Ergebnisse individuell ausgewertet werden können.
Kleingruppen:
2-4 Personen: Die Lernenden können in Teams an einem Quiz teilnehmen. Dies fördert die Kooperation und den Austausch untereinander. Es muss Zeit zum Gespräch für die Lösungen gegeben werden.
Großgruppen:
20 + Personen. In großen Gruppen können Quizze als Impuls zu einem Thema und seine Breite, aber auch als Wettbewerb zum Wissens- oder Erfahrungsstand durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden entweder individuell oder nach Teams ausgewertet, wobei das Tool die Ranglisten automatisch erstellt.
Vorbereitung
Es sind unterschiedliche Vorbereitungsaufgaben sinnvoll:
Niedriger bis mittlerer Aufwand:
Die Erstellung eines digitalen Quizzes erfordert die Formulierung der Fragen und die Eingabe in das ausgewählte Tool. Die meisten Plattformen bieten einfache und benutzerfreundliche Oberflächen, die die Erstellung von Quizfragen schnell und effizient ermöglichen.
Bei umfangreicheren Quizzen mit komplexen Inhalten kann der Vorbereitungsaufwand höher sein, insbesondere wenn verschiedene Fragetypen verwendet oder Lerninhalte mit zusätzlichen Medien (Bilder, Videos) eingebunden werden.
ChatGPT kann helfen, konkrete Quizfragen in vielen Varianten zu erstellen.
Durchführungsschritte
1. Schritt: Auswahl eines geeigneten Quiz-Tools
- Die Lernbegleitung wählt eine digitale Plattform, die für das Quiz genutzt werden soll. Die Wahl des Tools hängt davon ab, welche Funktionen benötigt werden (z.B. Echtzeit-Feedback, Spielmodus, Anonymität).
- Die Lernenden benötigen in der Regel keinen eigenen Account, sondern greifen über einen Code oder Link auf das Quiz zu (außer sie erstellen selbst das Quiz).
- Günstig ist es, wenn auf einer Lernplattform Quizze kontinuierlich und abwechlungsreich genutzt werden.
2. Schritt: Erstellung der Fragen
- Die Lernbegleitungen oder die Lernenden selbst erstellen die Quizfragen im ausgewählten Tool. Die Fragen sollten thematisch gut durchdacht sein und sich auf das Lernziel konzentrieren. Digitale Quiz-Tools bieten meist verschiedene Fragetypen an (Multiple Choice, offene Fragen, Zuordnungen usw.), die für Abwechslung und Vielfalt sorgen.
- Für eine optimale Mischung empfiehlt es sich, sowohl Fragen zu grundlegenden Fakten als auch zu tiefergehenden Themen einzubauen. Dies ermöglicht eine differenzierte Wissensabfrage.
3. Schritt: Erläuterung des Ablaufs und Teilnahme
- Die Lernbegleitung erklärt den Lernenden (oder Lernende anderen Lernenden), wie sie am Quiz teilnehmen können. Oft erfolgt die Teilnahme über einen Link, QR-Code oder durch Eingabe eines Zugangscodes auf der Website des Quiz-Tools.
- Die Regeln des Quiz (z.B. Punktevergabe, Zeitlimits) sollten klar erklärt werden, damit alle Lernenden die gleichen Voraussetzungen haben.
4. Schritt: Durchführung des Quizzes
- Die Lernenden beantworten die Fragen des Quizzes in Echtzeit auf ihren Geräten. Die Ergebnisse können auf einem gemeinsamen Bildschirm visualisiert werden, sodass der Fortschritt und die Rangliste der Lernenden (falls es einen Wettbewerbsmodus gibt) für alle sichtbar sind.
- Der Echtzeitaspekt sorgt für Spannung und Motivation, da die Lernenden sofortiges Feedback erhalten und ihren Wissensstand unmittelbar sehen können.
5. Schritt: Besprechung der Ergebnisse und Feedback
- Nach Abschluss des Quizzes werden die Ergebnisse gemeinsam besprochen. Die Lernbegleitung kann die Antworten analysieren und auf häufige Fehler oder Wissenslücken hinweisen. Dies hilft den Lernenden, ihre Fehler zu verstehen und die richtigen Antworten zu verinnerlichen.
- Falls es eine Rangliste gibt, können die besten Ergebnisse hervorgehoben oder die Lernenden ermutigt werden, im nächsten Durchlauf besser abzuschneiden. Es ist darauf zu achten, dass Lernende nicht dauerhaft durch das Verfahren entmutigt werden, weil sie immer weit hinten rangieren.
6. Schritt: Reflexion und Weiterentwicklung
- Eine Reflexion über den Quizprozess und die Ergebnisse kann den Lernenden helfen, ihre eigenen Lernfortschritte zu erkennen und eventuelle Lücken zu schließen. Zudem kann das Quiz als Grundlage für weiterführende Diskussionen oder zusätzliche Lernphasen dienen.
Quizze bieten kurze Rückmeldungen, spielerisches Wiederholen und können den Spaß am Lernen erhöhen!
Tipps zur Durchführung
Tipps zur Durchführung
- Klare und präzise Fragen stellen: Die Fragen müssen gut verständlich und auf das Lernniveau der Gruppe abgestimmt sein. Mehrdeutige Formulierungen und Kettenfragen sind zu vermeiden.
- Verschiedene Fragetypen nutzen: Um das Quiz abwechslungsreich und spannend zu gestalten, sollten verschiedene Fragetypen verwendet werden, z.B. Multiple Choice, Wahr/Falsch, Zuordnungen oder auch offene Fragen.
- Zeitmanagement beachten: Für das Quiz muss ausreichend Zeit eingeplant werden. Sinnvolle Zeitlimits für die Beantwortung der Fragen helfen, Lerngruppen zu steuern.
- Motivierende Elemente einbauen: Ranglisten oder spielerische Elemente helfen, einen Wettbewerbsgedanken zu fördern und die Lernenden zu motivieren. Wichtig ist es hierbei, die Lernenden zu ermutigen, ihre Ergebnisse eher als Lernchance zu sehen und nicht als strikte Bewertung. Zu vermeiden ist auf jeden Fall, einzelne Lernende vor der Gruppe zu blamieren.
- Feedback geben: Nach dem Quiz sollten die Ergebnisse besprochen werden. Fehler und Missverständnisse sollten geklärt werden, damit die Lernenden die richtigen Antworten verstehen und davon profitieren.
Stolperfallen
- Technische Probleme: Verbindungsprobleme, Probleme mit dem QR-Code oder langsame Internetverbindungen können den Quizprozess stören. Eine stabile Internetverbindung und ein technischer Testlauf sind wichtig, um sicherzustellen, dass alle Lernenden problemlos teilnehmen können.
- Schwierigkeiten bei der Frageformulierung: Unklare oder zu komplexe Fragen können die Lernenden verwirren und zu falschen Ergebnissen führen. Die Fragen sollten präzise und auf das Lernniveau abgestimmt sein.
- Zeitdruck: Wenn die Lernenden das Quiz in einem zu engen Zeitrahmen absolvieren müssen, kann dies zu Stress führen. Die Zeitlimits sollten gut an den Schwierigkeitsgrad der Fragen angepasst werden, um Überforderung zu vermeiden.
- Wettbewerbsdruck: In einem Quiz mit Rangliste kann es dazu kommen, dass sich einige Lernende durch den Wettbewerb gestresst fühlen. Die Lernbegleitung sollte den Wettbewerb spielerisch und motivierend gestalten, ohne zu viel Druck auszuüben. Die Ergebnisse können für die Lerngruppe anonym bleiben.
- Oberflächliche Quizfragen: Bei manchen Quiz-Tools ist in der kostenfreien Variante der Fragenkatalog sehr eingeschränkt, was die Quizfragen oberflächlich oder zu einfach halten kann. Es sollte auf einen gewissen Schwierigkeitsgrad geachtet werden oder die Quizze werden eher als spielerisches Element in Kombination mit umfangreicheren Anwendungen und handlungsorientierten Methoden eingesetzt.
Variationen
- Quiz-Wettbewerb: Lernende treten in Teams gegeneinander an und beantworten Fragen in einem spielerischen Wettbewerb. Dies fördert den Teamgeist und die Motivation.
- Wiederholungsquiz: Ein Quiz wird am Ende einer Unterrichtseinheit oder eines Themas verwendet, um das Gelernte zu wiederholen und zu festigen. Es kann auch als Prüfungsvorbereitung dienen.
- Quiz für die Selbstlernzeit: Ein digitales Quiz kann in der Selbstlernzeit genutzt werden, damit die Lernenden die Fragen in ihrem eigenen Tempo beantworten und die Ergebnisse später in der Lerngruppe besprochen werden.
- Quiz-Duelle: Lernende treten in 1:1-Duellen gegeneinander an und beantworten Fragen in Echtzeit. Dies fördert den direkten Vergleich und spornt das individuelle Lernen an.
- Quiz als Einstieg: Quizfragen werden als Einstieg in ein Thema genutzt, um Vorwissen abzufragen. Eine Möglichkeit ist auch das Quiz am Anfang, wo eher noch geraten wird und am Ende, nachdem die Inhalte gelernt wurden, einzusetzen. So sehen die Lernenden ihren Fortschritt in dem Thema.
Anwendungsbeispiele
Quizze lassen sich für alle Inhalte und Themen durchführen. Im Internet gibt es viele Beispiele, ChatGPT kann Quizfragen nach Bedarf auch gezielt nach Vorgaben erstellen.
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