Lernlogbuch
Reflexion und Feedback
Den Lernprozess und die Lernergebnisse reflektieren, dokumentieren und Feedback bekommen.
Kurzbeschreibung Lernlogbuch
Das Lernlogbuch ist eine reflektive Methode, die Lernenden ermöglicht, ihren Lernprozess selbstständig zu dokumentieren, zu reflektieren und aktiv mitzugestalten. Es fördert die Eigenverantwortung, das Bewusstsein für den eigenen Lernfortschritt und die Fähigkeit zur Selbstreflexion.
Das Lernlog kann analog oder digital geführt werden und ist für alle Zielgruppen denkbar.
Methodensteckbrief
Zeitansatz
Es gibt unterschiedliche zeitliche Phasen:
Einführung:
20–30 Minuten (Erklärung des Konzepts und Klärung von Fragen).
Regelmäßige Einträge:
5–15 Minuten pro Einheit (z.B. nach jeder Lerneinheit oder am Tagesende).
Reflexionsphasen:
15–30 Minuten (z.B. wöchentlich oder am Ende eines Moduls).
Gruppengröße
Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:
Einzelarbeit:
Geeignet für individuelle Arbeit, da individuell reflektiert und dokumentiert wird.
Optimal:
Optimal in Gruppen von bis zu 25 Personen, da hier Feedback von Lernbegleitungen und Peers noch gut integriert werden kann.
Analog und/oder Digital
Analog und digital möglich:
Analoge Anwendungen:
- Physisches Heft oder Notizbuch als Lernlogbuch.
- Vorlagen mit Reflexionsfragen oder Leitlinien für die Einträge.
- Einbindung kreativer Elemente (z.B. Mindmaps, Zeichnungen, Collagen).
Digitale Anwendungen:
- Nutzung von Apps oder Plattformen wie OneNote, Trello, das eigene LMS oder spezifische Lernlogbuch-Tools wie lernlog.
- Online-Fragebögen oder Google Docs zur zentralen Erfassung.
- Audio- oder Video-Tagebücher in Verbindung mit Apps.
Vorbereitung
Es sind unterschiedliche Vorbereitungsaufgaben sinnvoll:
Einführung des Lernlog-Tools:
Siehe unten in den Durchführungsschritten bei Einführung.
Durchführungsschritte
1. Schritt: Einführung
1. Zieldefinition
- Klarheit schaffen: Was soll durch das Lernlogbuch erreicht werden? (z.B. Selbstreflexion, Dokumentation von Lernfortschritten, Problemanalyse, Planung von Lernzielen).
- Anpassung an die Zielgruppe: Altersgerechte und verständliche Sprache sowie methodische Vielfalt berücksichtigen.
2. Struktur und Inhalte festlegen
- Fragen und Leitlinien erstellen: Beispielhafte Reflexionsfragen:
- Was habe ich heute gelernt?
- Was war besonders herausfordernd?
- Welche Ziele habe ich für die nächste Lerneinheit?
- Kategorisierung: Die Struktur sollte logisch und übersichtlich sein (z.B. nach Datum, Themen, Fortschritten).
- Zeitplan: Festlegen, wann und wie häufig das Logbuch geführt wird (täglich, wöchentlich, nach bestimmten Lerneinheiten).
3. Materialien bereitstellen
- Analoge Materialien:
- Notizbücher, Hefte oder gebundene Lernlogbücher.
- Vorlagen mit Reflexionsfragen, Checklisten oder Diagrammen.
- Digitale Alternativen:
- Plattformen oder Tools wie OneNote, Google Docs, Padlet, LMS oder spezielle Lernlogbuch-Apps.
- Anleitungen für den Umgang mit digitalen Tools (z.B. Tutorials).
4. Einweisung der Lernenden
- Einstieg: Den Nutzen und die Funktionsweise des Lernlogbuchs erklären.
- Beispiele zeigen: Anhand konkreter Einträge demonstrieren, wie Reflexion und Dokumentation erfolgen können.
- Erwartungen klären: Klären, wie detailliert Einträge sein sollen und wie das Logbuch in den Lernprozess integriert wird.
5. Reflexionshilfen bereitstellen
- Leitfragen: Standardisierte Reflexionsfragen für unterschiedliche Lernphasen (z.B. Anfang, Mitte, Ende).
- Hilfsmittel: Checklisten, Mindmaps oder grafische Organizer, die Lernende anregen, ihre Gedanken zu ordnen.
6. Logistische Planung
- Zeitfenster einplanen: Im Unterricht oder während der Weiterbildung feste Zeiten für das Schreiben des Logbuchs vorsehen.
- Feedback einplanen: Regelmäßige Gelegenheiten für Rückmeldungen durch Lehrkräfte oder Peers schaffen.
- Privatsphäre beachten: Festlegen, ob das Logbuch privat bleibt oder (teilweise) zur Diskussion verwendet wird.
7. Motivation der Lernenden fördern
- Relevanz aufzeigen: Den Nutzen des Logbuchs für die persönliche Entwicklung betonen.
- Kreativität erlauben: Die Möglichkeit geben, individuelle Formate oder kreative Ausdrucksweisen zu nutzen (z.B. Zeichnungen, Collagen).
2. Schritt: Regelmäßige Einträge
- Nach einer Lerneinheit oder am Tagesende reflektieren.
- Leitfragen verwenden, z.B.:
- Was habe ich heute gelernt?
- Welche Herausforderungen hatte ich?
- Was möchte ich vertiefen?
3. Schritt: Feedbackphase
- Einzel- oder Gruppenfeedback einholen.
- Lernfortschritte gemeinsam reflektieren.
4. Schritt: Abschlussreflexion
- Gesamte Erkenntnisse auswerten.
- Persönliche Entwicklung analysieren.
Das Loggen hilft Lernenden wichtige Inhalte und Methoden des Lernens besser zu kommunizieren und zu behalten!
Tipps zur Durchführung
Tipps zur Durchführung
- Klarheit schaffen: Ziel und Struktur des Lernlogbuchs eindeutig definieren.
- Regelmäßigkeit fördern: Routinen etablieren, z.B. feste Zeitfenster für Einträge.
- Variabilität erweitern: Kreative Ansätze (z.B. Sketchnotes, Audioaufnahmen, Videos) ermöglichen.
- Offene Atmosphäre bieten: Die Einträge sollten nicht bewertet, sondern als persönliches Entwicklungsinstrument angesehen werden.
Stolperfallen
- Zeitaufwand: Lernende empfinden es manchmal als zusätzliche Belastung. Klare Zeitlimits und schlanke Prozesse sind wichtig.
- Fehlende Motivation: Ohne regelmäßige Impulse können Einträge oberflächlich bleiben.
- Unklare Erwartungen: Unzureichend definierte Leitfragen führen zu Verwirrung.
- Übermäßige Kontrolle: Zu viel Einblick durch Lernbegleitungen kann die Offenheit beeinträchtigen.
- Nutzung KI: Es können für das Verfassen von Einträgen KI-Instrumente genutzt werden.
Variationen
- Peer-Logbuch: Austausch von Einträgen mit Lernpartner/innen für zusätzliche Perspektiven.
- Team-Logbuch: Gemeinsame Reflexion in einer Gruppe.
- Projekt-Logbuch: Fokus auf spezielle Projekte oder Aufgaben.
- Kreativ-Logbuch: Einsatz von Fotos, Videos oder Zeichnungen zur Reflexion.
Anwendungsbeispiele
Hier eine kurze Auswahl möglicher Anwendungen:
Schule: Dokumentation von Lernfortschritten in Projektarbeiten oder in Fächern mit offeneren Aufgabenformaten.
Weiterbildung: Reflexion nach Workshops oder Seminaren.
Ausbildung: Regelmäßige Einträge über praktische Erfahrungen in Ausbildungsbetrieben.
Persönliches Wachstum: Dokumentation von Zielen und Erfolgen im Selbstmanagement.
Evaluation: Nutzung des Lernlogbuchs zur Bewertung von Unterrichtsleistungen und Lernerfahrungen, auch von Trainingsprogrammen durch Einträge und Reflexion der Teilnehmenden.
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