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Mnemotechniken

Üben und Wiederholen

Reflexion und Feedback

Anregungen für die Nutzung von Techniken, um Informationen besser aufzunehmen und zu behalten.

Kurzbeschreibung Mnemotechniken

Mnemotechniken sind Gedächtnishilfen, die das Merken von Informationen durch kreative und strukturierte Methoden erleichtern. Sie fördern Assoziationen, Visualisierung und Verknüpfung von Wissen und eignen sich für Lerninhalte wie Zahlen, Begriffe, Reihenfolgen oder komplexe Konzepte. Sie bieten Möglichkeiten, Inhalte anschaulich und einprägsam zu gestalten. Sie sind in verschiedenen Kontexten anwendbar und helfen, das Lernen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Lernende reagieren mit unterschiedlichen Erfolgen auf die Techniken.

Wichtige Mnemotechniken

  1. Eselsbrücken: Reime oder Sätze, die sich leicht merken lassen, z.B. „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere Nachbarplaneten“ (Planeten des Sonnensystems).
  2. Geschichtentechnik: Begriffe werden in eine fantasievolle Geschichte eingebettet, um sie leichter zu merken.
  3. Loci-Methode: Informationen werden mit Orten (z.B. Zimmer im Haus und Gegenstände in diesem Zimmer) verknüpft, um sie in einer bestimmten Reihenfolge abzurufen.
  4. Akronyme: Anfangsbuchstaben von Begriffen bilden ein Wort, z.B. „SMART“ für Zieldefinition (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert).
  5. Gedächtnisanker: Begriffe werden mit vertrauten Bildern oder Konzepten verknüpft, z.B. „Elefant für großes Gedächtnis“.
  6. Zahlenbilder oder -reime: Zahlen werden mit Bildern oder Reimen verbunden, z.B. 1 = Kerze, 2 = Schwan.
  7. Chunking: Informationen werden in kleinere, leicht merkbare Einheiten gegliedert.
  8. Schlüsselwortmethode: Besonders für das Vokabellernen geeignet, z.B. „carrot“ (engl. Karotte) mit dem Bild einer Karotte verknüpfen.

              Methoden­­steckbrief

              Zeitansatz

              Es kann unterschiedliche Zeitansätze geben:

              Kurzformat:

              5–10 Minuten (z.B. für einfache Eselsbrücken).

              Anwendung:

              10–30 Minuten (z.B. für Loci-Methode oder Akronyme).

              Vertiefung:

              45–60 Minuten (z.B. für vertiefte Erarbeitungen oder kreative Aufgaben).

              Langfristige Nutzung:

              Regelmäßige kurze Einheiten zur Wiederholung und Festigung.

              Gruppengröße

              Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:

              Individuelle Arbeit:

              Besonders geeignet für Techniken wie Loci-Methode oder Chunking.

              Kleingruppe:

              3–5 Personen (gemeinsame Entwicklung von Geschichten, Akronymen).

              Mittlere Gruppen:

              6–15 Personen (Ideensammlung, Diskussion von Eselsbrücken).

              Großgruppen:

              Bis zu 30 Personen; hier stärker moderiert und auf einfache Techniken fokussieren.

              Analog und/oder Digital

              Analog und digital möglich:

              Analoge Anwendungen:

              • Arbeitsblätter: Vorlagen für die Entwicklung von Eselsbrücken oder Loci-Methoden.
              • Karten und Poster: Visualisierung von Akronymen, Gedächtnisorten oder Schlüsselwörtern.
              • Gruppenaktivitäten: Gemeinsames Entwickeln von Geschichten oder Bildern.

              Digitale Anwendungen:

              • Apps: Tools wie Anki, Quizlet, Phase6, Buffl oder Memrise für digitales Training und Eselsbrücken.
              • Kollaborative Plattformen: miro, Jamboard oder andere für gemeinsame Visualisierungen.
              • Gamification: Spiele zur Anwendung von Mnemotechniken, z.B. Memory-Apps.
              • Videokonferenzen: Gemeinsame Entwicklung von Geschichten oder Akronymen in Breakout-Räumen.

              Vorbereitung

              Es sind unterschiedliche Vorbereitungsaufgaben sinnvoll: 

              Themen und Inhalte auswählen:

              Lernstoff in überschaubare Einheiten gliedern, z.B. Wörter, Begriffe, Zahlen.

              Materialien bereitstellen:

              Analoge: Papier, Stifte, Arbeitsblätter.

              Digitale: Apps, Tools oder virtuelle Whiteboards.

              Beispiele vorbereiten:

              Relevante Eselsbrücken oder Akronyme für den Einstieg präsentieren.

              Gruppenplanung:

              Gruppengröße und Zusammensetzung anpassen (z.B. nach Themen oder Interesse).

              Durchführungs­schritte

              1. Schritt: Einführung

              • Ziel, Nutzen und Grenzen der Mnemotechnik erläutern.
              • Eine oder mehrere Techniken vorstellen und deren Funktionsweise erklären. Nicht zu viele auf einmal!

              2. Schritt: Anwendung

              • Lernende setzen die Technik auf bereitgestellten Materialien oder eigenen Themen ein:
                • Eselsbrücken: Begriffe in Reime oder Sätze fassen.
                • Loci-Methode: Begriffe in einer Raumvorstellung platzieren.
                • Akronyme: Anfangsbuchstaben zu einem Wort zusammenfassen.
                • usw.

              3. Schritt: Austausch

              • Ergebnisse in der Gruppe präsentieren und diskutieren.

              4. Schritt: Reflexion und Transfer

              • Welche Techniken haben gut funktioniert? Wie können sie individuell genutzt werden?

              5. Schritt: Wiederholung

              • Regelmäßige Wiederholungen der Techniken, um den langfristigen Lerneffekt zu sichern.

              Um Inhalte im Langzeitgedächtnis zu speichern, braucht es Techniken des Lernens und Merkens!

              Tipps zur Durchführung

              Tipps zur Durchführung
              • Kreativität fördern: Teilnehmende ermutigen, fantasievolle Geschichten oder Bilder zu entwickeln.
              • Praxisbezug herstellen: Inhalte sollten auf die Zielgruppe und den Lernstoff abgestimmt sein.
              • Wiederholung einbauen: Regelmäßige Wiederholungen fördern den Langzeiteffekt.
              • Kombination von Techniken: Verschiedene Mnemotechniken miteinander verbinden.
              • Spaß betonen: Humorvolle oder ungewöhnliche Eselsbrücken steigern die Merkfähigkeit.
              Stolperfallen
              • Ungeeignete Inhalte: Komplexe oder abstrakte Themen können schwer mnemotechnisch aufbereitet werden.
              • Zeitmangel: Kreative Techniken wie die Geschichtentechnik benötigen ausreichend Zeit.
              • Überforderung: Zu viele Techniken auf einmal können Lernende überfordern; Fokus auf 1–2 Techniken pro Einheit.
              • Individuelle Unterschiede: Nicht alle Techniken funktionieren für die Lernenden gleich gut.
              • Fehlender Transfer: Ohne Anwendung und Wiederholung kann der Lerneffekt schnell wieder verloren gehen.
              Variationen
              • Kombinationstechniken: Loci-Methode mit Geschichtenerzählung verbinden.
              • Wettbewerb: Gruppen entwickeln Eselsbrücken, die von der Klasse bewertet werden.
              • Mindmaps: Begriffe oder Bilder zu einem zentralen Thema assoziativ ordnen.
              • Gruppenmnemotechniken: Teams entwickeln Akronyme oder Gedächtnisgeschichten.
              • Digitale Erweiterung: Nutzung von KI-Tools zur Entwicklung personalisierter Gedächtnishilfen.
              Anwendungs­beispiele

              Als Anregung:

               Unterricht:

              • Sprachen: Vokabeln oder Grammatikregeln mit Eselsbrücken und Geschichten lernen.
              • Naturwissenschaften: Reihenfolgen von chemischen Elementen oder anatomischen Begriffen.
              • Geschichte: Jahreszahlen und Ereignisse mit Loci-Methode oder Geschichten verbinden.

              Weiterbildung:

              • Soft Skills: Verknüpfung von Kommunikationsregeln mit Akronymen oder Bildern.
              • Projektmanagement: Merken von Projektphasen oder Tools durch Chunking oder Loci-Methode.

              Teambuilding:

              • Gemeinsames Erstellen von Akronymen für Teamwerte oder Ziele.

              Prüfungsvorbereitung:

              • Strukturierung komplexer Inhalte mit einer Technik plus Visualisierung.

              Kreative Lernspiele:

              • Entwicklung von Gedächtnisgeschichten in Gruppen für Fachinhalte.

              Didaktik & Literatur

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