Menü

Szenario-Methode

Zusammenhänge verstehen

Mit verschiedenen Szenarien mögliche Entwicklungen oder Zukunftsszenarien beschreiben und diskutieren.

Kurzbeschreibung Szenario-Methode

Die Szenario-Methode ist ein kreatives und analytisches Werkzeug, das dazu dient, mögliche Entwicklungen oder alternative Zukunftsszenarien systematisch zu erarbeiten. Sie fördert kritisches Denken, Problemlösungskompetenz und strategische Planung und eignet sich für eine Vielzahl von Themen. Mit der Methode lassen sich verschiedene Szenarien durchspielen, um dadurch ein vertieftes Verständnis für Möglichkeiten und Chancen als auch für Herausforderungen und Risiken zu gewinnen.

Methoden­­steckbrief

Zeitansatz

Der Zeitansatz hängt von der Komplexität des Themas ab:

Kurzformat: 20-30 Minuten

z.B. für die Skizzierung einfacher Szenarien

Standard: 60-90 Minuten

für detailliertere Szenarienentwicklung und Diskussion

Langformat: 2-3 Stunden

z.B. für komplexe Szenarien oder umfassendere Gruppenarbeiten

Projekttage: 1–2 Tage

für tiefgehende Analysen mit umfassender Ergebnispräsentation

Gruppengröße

Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:

Kleingruppe: 3–5 Personen

Intensive Zusammenarbeit, ideal für detailreiche Szenarien.

Mittlere Gruppen: 6–15 Personen

Unterteilung in Kleingruppen, um mehrere Szenarien parallel zu entwickeln.

Großgruppen: Bis zu 30+ Personen

Aufgeteilt in mehrere Teams, die verschiedene Aspekte bearbeiten.

Analog und/oder Digital

Analog und digital möglich:

Analoge Anwendungen:

  • Materialien: Pinnwände, Moderationskarten, Flipcharts, Marker, Klebepunkte.
  • Visualisierung: Szenarien auf großen Papierbögen oder Plakaten darstellen.
  • Rollenspiele: Szenarien als Rollen- oder Planspiele nachstellen.

Digitale Anwendungen:

  • Kollaborative Plattformen: Miro, Jamboard, Padlet oder andere für die Szenarioentwicklung.
  • Präsentationstools: PowerPoint, Prezi, Canva oder andere für die Visualisierung von Szenarien.
  • Simulationstools: Software wie SimulTrain, VR-Brillen oder andere für interaktive Szenarioanalysen.
  • Videokonferenzen: Breakout-Räume für Gruppenarbeit in Online-Sitzungen.

Vorbereitung

Verschiedene Vorbereitungsaufgaben sinnvoll: 

Einflussfaktoren recherchieren:

  • Hintergrundinformationen: Bereiten Sie Informationen zu relevanten Einflussfaktoren vor (politisch, ökonomisch, sozial, technologisch).
  • Daten und Trends: Falls möglich, aktuelle Statistiken, Studien oder Prognosen zum Thema bereitstellen.

Klare Zielsetzung:

Definieren Sie, welche Kompetenzen oder Erkenntnisse die Teilnehmenden durch die Methode entwickeln sollen. Beispiele:

  • Analyse von Chancen und Risiken.
  • Entwicklung strategischer Handlungsoptionen.
  • Reflexion über mögliche Zukunftsentwicklungen.

    Passendes Thema wählen:

    Das Thema sollte spezifisch, relevant und praxisnah sein.

    Szenarienrahmen setzen:

    • Zeitlicher Horizont: Entscheiden Sie, wie weit in die Zukunft geblickt werden soll (z.B. 5, 10 oder 20 Jahre).
    • Anzahl der Szenarien: Legen Sie fest, wie viele Szenarien entwickelt werden (z.B. optimistisch, realistisch, pessimistisch).
    • Leitfragen definieren: Strukturierende Fragen geben den Teilnehmenden Orientierung, z.B.:
      • „Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung?“
      • „Welche Konsequenzen ergeben sich für unsere Handlungsmöglichkeiten?“

    Durchführungs­schritte

    1. Schritt: Einführung

    • Ziel und Relevanz der Szenario-Methode erläutern.
    • Beispiel: „Wir erarbeiten alternative Zukünfte, um die Chancen und Risiken für nachhaltiges Wirtschaften zu analysieren.“
    • Thema und Fragestellung definieren.

    2. Schritt: Szenarienrahmen setzen:

    • Den zeitlichen und inhaltlichen Rahmen für die Szenarien festlegen, z. B. „Was könnte in 10 Jahren passieren?“.
    • Leitfragen entwickeln, z.B.:
      • „Was wäre das bestmögliche Szenario?“
      • „Was wäre das schlechteste Szenario?“

    3. Schritt: Faktorenanalyse:

    • Identifikation von Einflussfaktoren (politisch, wirtschaftlich, technologisch, sozial).
    • Faktoren priorisieren (z.B. „Welche Faktoren sind am einflussreichsten?“).

    4. Schritt: Szenarien entwickeln:

    • Gruppen erstellen verschiedene Szenarien basierend auf den Einflussfaktoren.
    • Szenarien beschreiben, z.B. hinsichtlich ihrer Konsequenzen, Herausforderungen und Chancen.

    5. Schritt: Präsentation

    • Ergebnisse vorstellen, z.B. mithilfe von Diagrammen, Mindmaps oder Kurzpräsentationen.

    6. Schritt: Diskussion und Reflexion

    • Szenarien vergleichen und deren Auswirkungen analysieren.
    • Diskussion über Handlungsoptionen oder strategische Ansätze.
    • Szenarien dokumentieren (z.B. Foto, digitale Speicherung).

    Das Szenario muss für die Lernenden ansprechend sein, damit sie kreative Ideen dafür entwickeln, welche Herausforderungen bestehen und wie diese gelöst werden könnten!

    Tipps zur Durchführung

    Tipps zur Durchführung
    • Klarheit schaffen: Das Ziel der Szenario-Methode und die Fragestellungen sollten verständlich formuliert sein.
    • Strukturierte Moderation: Den Arbeitsprozess durch klare Leitfragen und Aufgabenstellungen lenken.
    • Kreativität fördern: Ermutigen Sie die Teilnehmenden, unterschiedliche Perspektiven und unkonventionelle Ideen einzubringen.
    • Zeitmanagement: Jede Phase sollte zeitlich begrenzt sein, um ausreichend Zeit für Diskussionen zu gewährleisten.
    • Visualisierung nutzen: Szenarien sollten anschaulich dargestellt werden, z.B. durch Diagramme, Mindmaps oder Storyboards.
    Stolperfallen
    • Unklare Aufgabenstellung: Ohne präzise Leitfragen könnten die Szenarien unstrukturiert bleiben.
    • Zu breite Themenwahl: Ein zu allgemeines Thema kann die Fokussierung erschweren.
    • Zeitmangel: Szenarienentwicklung und Diskussion sind zeitintensiv; zu wenig Zeit beeinträchtigt die Tiefe der Ergebnisse.
    • Dominanz einzelner Personen: Starke Persönlichkeiten könnten die Gruppendynamik beeinflussen; Moderation sollte für Ausgewogenheit sorgen.
    • Fehlender Transfer: Szenarien sollten auf reale Probleme und Handlungsoptionen bezogen werden, um Relevanz zu sichern.
    Variationen
    • Optimistisch, realistisch, pessimistisch: Drei alternative Szenarien entwickeln, die unterschiedliche Entwicklungen antizipieren.
    • Rollenszenarien: Teilnehmende übernehmen Rollen (z.B. aus der Politik, Wirtschaft usw.) und entwickeln Szenarien aus deren Perspektive.
    • Cluster-Szenarien: Szenarien basierend auf spezifischen Themenbereichen, z.B. „technologische Entwicklung“ oder „soziale Veränderungen“.
    • Zukunftswerkstatt: Szenario-Methode mit kreativen Zukunftsvisionen kombinieren.
    • Simulationsspiele: Szenarien in Form von interaktiven Planspielen erlebbar machen.
    Anwendungs­beispiele

    Hier einige Anregungen:

    Unterricht:

    • Geschichte: Entwicklung alternativer Geschichtsverläufe („Was wäre passiert, wenn…?“).
    • Naturwissenschaften: Szenarien zur Klimaentwicklung oder Energieversorgung.
    • Wirtschaft: Analyse von Markt- oder Unternehmensentwicklungen.

    Weiterbildung:

    • Projektmanagement: Szenarien zu möglichen Risiken und Chancen eines Projekts.
    • Führungskräfte-Training: Erarbeitung von strategischen Szenarien für die Unternehmensentwicklung.

    Teambuilding:

    • Entwicklung gemeinsamer Zukunftsszenarien für das Team oder die Organisation.

    Workshops:

    • Bearbeitung gesellschaftlicher Themen wie Digitalisierung, Globalisierung oder Nachhaltigkeit.

    Krisenmanagement:

    • Entwicklung von Strategien für den Umgang mit unerwarteten Herausforderungen.

    Didaktik & Literatur

    Erfahren Sie mehr

    Kontakt

    Lernen Sie uns kennen

    Reich & Partner

    Besuchen Sie unsere Reich & Partner Webseite

    Methodenpool