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Think, Pair, Share

Soziales Lernen

Einzeln, paarweise und als Gruppe Ergebnisse erfassen, austauschen und präsentieren.

Kurzbeschreibung Think, Pair, Share

Die Methode Think, Pair, Share ist eine kooperative Lernstrategie, die auf drei klar strukturierten Phasen basiert: Nachdenken (Think), Austausch in Paaren/Gruppen (Pair) und Teilen der Ergebnisse im Plenum (Share). Sie fördert individuelles Nachdenken, soziale Interaktion und das gemeinsame Lernen. Sie ist vielseitig einsetzbar und hilft vor allem, individuelle und kollektive Perspektiven zu verbinden. Durch die klare Struktur eignet sie sich für verschiedene Alters- und Erfahrungsstufen, Lernkontexte und Themen, sowohl in Präsenz als auch digital.

Methoden­­steckbrief

Zeitansatz

Es sind mehrere Zeitansätze denkbar:

Einfacher Einsatz:

5–15 Minuten (für kurze Fragen oder Impulse).

Vertiefte Anwendung:

20–30 Minuten (bei komplexeren Aufgaben).

Mit Diskussion:

30–45 Minuten (inklusive intensiver Gruppenreflexion).

Gruppengröße

Es sind unterschiedliche Gruppengrößen möglich:

Optimal:

10–30 Personen (in Paaren oder Kleingruppen).

Großgruppen: bis zu 30+ Personen

Bei großen Gruppen (30+ Personen) kann das „Share“ in Teilgruppen durchgeführt werden.

Analog und/oder Digital

Analog und digital möglich:

Analoge Anwendungen:

  • Raumgestaltung: Teilnehmende sitzen in Paaren oder in Kleingruppen.
  • Schreibmaterial: Stifte, Moderationskarten oder Notizblöcke für die Dokumentation.
  • Flipcharts: Zum Visualisieren der Ergebnisse in der „Share“-Phase.

Digitale Anwendungen:

  • Breakout-Räume: Für die Paar-Phase in Tools wie Zoom, MS Teams oder anderen.
  • Kollaborative Plattformen: Miro, padlet, taskcards, OneDrive, Google Docs oder andere für das Teilen von Ergebnissen.
  • Umfragetools: Mentimeter oder Slido für die Präsentation im Plenum.

Vorbereitung

Es sind unterschiedliche Vorbereitungsaufgaben sinnvoll: 

Frage oder Aufgabe formulieren:

Die Frage sollte klar, ansprechend und auf die Zielsetzung abgestimmt sein.

Materialien bereitstellen:

Analoge: Schreibmaterial, Moderationskarten.

Digitale: Zugang zu Tools, technische Einweisung.

Zeitplan festlegen:

Jede Phase bekommt eine definierte Zeitvorgabe.

Durchführungs­schritte

1. Schritt: Einleitung

  • Methode, Zielsetzung und Ablauf erklären.

2. Schritt: Think (Nachdenken)

  • Teilnehmende denken für sich über die gestellte Frage nach und machen sich Notizen.
  • Dauer: 1–3 Minuten.

3. Schritt: Pair (Austausch im Paar/Gruppen)

  • Die Teilnehmenden tauschen ihre Gedanken in Zweiergruppen aus und entwickeln gemeinsame Ideen oder Lösungen.
  • Dauer: 3–5 Minuten.

4. Schritt: Share (Ergebnisse teilen)

  • Ergebnisse werden mit der gesamten Gruppe oder im Plenum gesammelt und präsentiert.
  • Alternativ: Ergebnisse werden auf Flipcharts, Pinnwänden oder digital festgehalten.
  • Dauer: 5–10 Minuten.

Fragen und Aufgaben werden nach einem klaren Muster bearbeitet, dass sowohl Zeit zum eigenen Nachdenken, als auch Zeit für den sozialen Austausch gibt!So kann sich die Qualität der Antworten und Lösungen erhöhen.

Tipps zur Durchführung

Tipps zur Durchführung
  • Klare Aufgabenstellung: Formulieren Sie die Fragen präzise und ansprechend.
  • Zeitmanagement: Die Zeitvorgaben für jede Phase sollten klar kommuniziert werden.
  • Visualisierung: Ergebnisse sollten sichtbar gemacht werden (z.B. auf einer Pinnwand oder einem Whiteboard).
  • Moderation: Die Lernbegleitung sollte sicherstellen, dass alle Teilnehmenden in die „Share“-Phase eingebunden werden.
  • Flexibilität: Die Methode kann je nach Gruppendynamik und Zeit angepasst werden.
    Stolperfallen
    • Zu wenig Zeit: Bei zu kurzen Phasen bleiben Diskussionen oberflächlich.
    • Unklare Fragen: Vage oder komplexe Fragen führen zu Verwirrung.
    • Passivität: Einzelne könnten sich in der „Pair“-Phase zurückhalten; Moderation kann hier gezielt anregen.
    • Ergebnisfokus: Zu starker Druck auf Ergebnisse kann den kreativen Austausch hemmen.
    • Technische Probleme: Bei digitalen Anwendungen sollten Tools vorher getestet werden.
    Variationen
    • Think, Pair, Square: Nach der Paarphase diskutieren jeweils zwei Paare in einer Vierergruppe.
    • Reverse Think, Pair, Share: Start mit der Gruppendiskussion und individuelle Reflexion am Ende.
    • Themenrotation: Unterschiedliche Paare bearbeiten verschiedene Fragen, die später im Plenum zusammengeführt werden.
    • Visual Think, Pair, Share: Ergebnisse werden in der „Think“- und „Pair“-Phase durch Zeichnungen oder Mindmaps ergänzt.
    • Digitale Variante: Austausch und Dokumentation komplett digital, z.B. in Breakout-Räumen mit Whiteboard-Tools.
    Anwendungs­beispiele

    Die Methode kann in allen Fächern und bei den meisten Themen eingesetzt werden. Hier nur einige beispielhafte Anregungen:

     Unterricht:

    • Sprachen: Diskussion eines Texts oder Lösung grammatischer Aufgaben.
    • Naturwissenschaften: Analyse eines Experiments oder wissenschaftlicher Hypothesen.
    • Geschichte: Reflexion über historische Ereignisse und deren Bedeutung.

    Weiterbildung:

    • Teamwork: Reflexion über Teamrollen oder gemeinsame Werte.
    • Soft Skills: Übungen zu Kommunikations- oder Problemlösungsfähigkeiten.

    Projektarbeit:

    • Ideenfindung oder Feedback zu Projektphasen.

    Teambuilding:

    • Kennenlernfragen oder Diskussionen über Erwartungen und Ziele.

    Online-Trainings:

    • Diskussion eines Videos oder Artikels mit anschließender Gruppensynthese.

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